Öffnungszeiten: Mo – Fr 08.00 – 13.00 Uhr

4 EINFACHE TIPPS, UM STÜRZEN WIRKSAM VORZUBEUGEN

Im Alter lassen Kondition, Koordination und Kraft nach. Die Folge sind häufigere Stürze und damit einhergehend Verletzungen, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und im schlimmsten Fall der Verlust der eigenen Selbstständigkeit. Die Angst vor dem nächsten Sturz und die damit verbundene Unsicherheit sind weitere Risikofaktoren, welche die Sturzhäufigkeit noch erhöhen können. Es entsteht ein Teufelskreis, der die Betroffenen in ihrem Alltag einschränkt.

Statistiken zeigen, dass jeder dritte Bürger über 65 Jahre einmal oder sogar mehrmals im Jahr stürzt. Mit zunehmenden Alter steigt die Häufigkeit sogar noch an. Dabei wären viele dieser Stürze vermeidbar gewesen. Laut Untersuchungen könnten ein Drittel bis die Hälfte aller Stürze durch präventive Maßnahmen verhindert werden.

Daher ist es wichtig, sich mit den häufigsten Risikofaktoren für Stürze im Alter auseinanderzusetzen und darauf aufbauend die richtigen Maßnahmen zur Sturzprävention zu ergreifen. Das Ziel lautet: Für ein beschwerdefreies und selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter nicht bzw. möglichst wenig zu stürzen.

1. RISIKOFAKTOREN ERKENNEN

Einen Risikofaktor für Stürze kann der Mensch (noch) nicht beeinflussen: Das eigene Alter. Besonders ein Alter über 80 Jahren erhöht das Risiko, unterwegs oder daheim im Alltag zu stürzen. Die meisten anderen Risikofaktoren sind entweder vermeidbar oder können – wenn bekannt – durch die richtige Medikation, Therapien und Übungen sowie kleine Veränderungen in Umfeld und Alltag zumindest gemindert, im Idealfall jedoch ganz ausgeschlossen werden.

Unterschieden werden kann in personenbezogene, umgebungsbezogene und verhaltensbedingte Faktoren. Zu den personenbezogenen Faktoren zählen neben dem angesprochenen Alter auch frühere Stürze oder Mangelernährung. Vor allem frühere Stürze vergrößern die Angst und Unsicherheit und damit das Risiko, wieder zu stürzen.

Auch verschiedene Erkrankungen können das Risiko im Alltag zu stürzen erhöhen. Dazu zählen u.a. einige Krankheiten wie Parkinson oder Demenz, welche die Koordination und das Denken beeinflussen oder auch schlecht verheilte Verletzungen aus früheren Stürzen. Auch Schwindel und Einschränkungen beim Sehvermögen können Risiken für Stürze darstellen. Auch wenn diese Faktoren natürlich in zunehmendem Alter vermehrt auftreten können, können auch jüngere Patienten davon betroffen sein und somit ein erhöhtes Sturzrisiko aufweisen.

Ebenso wichtig wie die personenbezogenen Faktoren sind die Umgebung und das eigene Verhalten. Schlechte Beleuchtung oder nasse Böden ohne Antirutschmatten erhöhen das Risiko für Stürze deutlich. Darüber hinaus können schlecht sichtbare Treppenstufen, Teppichkanten, rutschende Teppiche, herumliegende Kabel oder Gegenstände und schlecht sitzendes Schuhwerk zu Stürzen führen. Im Bereich des eigenen Verhaltens sind es vor allem Hektik, Unruhe und Unsicherheit, welche als Risikofaktoren für Stürze anzusehen sind.

Mit eigenem Engagement, der Anpassung der Umgebung an das Alter und dem Einsatz von Hilfsmitteln lässt sich das Risiko zu stürzen deutlich senken.

2. BEWEGUNG, BEWEGUNG, BEWEGUNG

So banal es klingt, so wirksam hilft es doch, Stürze zu verhindern: Bewegung. Dabei sollte man sich nicht dem Trugschluss ergeben, dass mehr Bewegung auch mehr Situationen bedeutet, die zu Stürzen führen können. Bewegung trainiert Muskulatur und Koordination, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und beugt somit zahlreichen Krankheiten vor. Spaziergänge an der frischen Luft regen u.a. die Produktion von Vitamin D an und helfen somit Alterskrankheiten wie Osteoporose zu vermeiden bzw. die Folgen einer bereits bestehenden Erkrankung zu dämpfen.

Wer nur ungern allein unterwegs ist, für den bieten sich spezielle Sportgruppen oder begleitete Bewegungsangebote zur Sturzprävention an. Hier kann in der Gruppe und unter Aufsicht von geschultem Personal die eigene Kraft und Balance trainiert werden.

Neben der Bewegung tragen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt, ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme (vor allem im Sommer!) sowie festes Schuhwerk und praktische gut sitzende Bekleidung dazu bei, das Sturzrisiko zu senken.

3. PASSEN SIE IHRE UMGEBUNG AN IHRE BEDÜRFNISSE AN

Nicht Sie müssen sich Ihrer Umgebung anpassen, passen Sie Ihre Umgebung an Ihre körperlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen an!

Oft lassen sich Risikofaktoren in der eigenen Umgebung wie der eigenen Wohnung mit wenig Aufwand beheben. Das Ergebnis: Ein geringeres Sturzrisiko, mehr Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag und eine höhere Lebensqualität.

Eine helle Beleuchtung, die nicht blendet, in allen Zimmern der Wohnung sowie Haltegriffe an Badewanne und Toilette sind erste Maßnahmen, welche das Sturzrisiko deutlich senken können. Auch das Beseitigen von Stolperfallen wie Kabeln oder Unebenheiten im Boden wie Teppichkanten oder Türschwellen gehört dazu.

Unter beweglichen Teppichen sowie in Nassbereichen helfen rutschfeste Matten die Sturzgefahr zu minimieren. Markierte Treppenabsätze und Handläufe an allen Treppen oder auch Badewannenlifter und Duschstühle sind weitere Maßnahmen, welche es ermöglichen können, dass Sie Ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen können.

Eine Wohnberatung ist die ideale Möglichkeit zusammen mit einer geschulten Fachkraft Sturzgefahren in der eigenen Umgebung zu erkennen und möglichst noch vor dem Sturz beseitigen zu können.

4. AUF HILFSMITTEL ZURÜCKGREIFEN

Viele Menschen verzichten lange aus falschem Stolz auf Hilfsmittel wie einen Stock oder einen Rollator. Möglichst lange möglichst fit erscheinen scheint die Devise zu sein. Dabei zeugt das Zurückgreifen auf Hilfsmittel im Alltag nur davon, dass man seine eigenen Grenzen kennt und realistisch einschätzen kann. Zudem kann der Alltag mit Gehhilfen oft selbstständiger bewältigt werden als ohne.

Dabei ist jedoch auch auf die korrekte Verwendung zu achten. Dazu gehört das Feststellen der Bremsen am Rollator oder Rollstuhl sowie das Befestigen einer Schlaufe am Gehstock, damit dieser nicht aus Versehen zu Boden fallen kann.

Haben Sie Fragen zum Thema oder unseren Angeboten? Unser Team steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert